Interview
Landwirt
Jason Link (18)
3 jahre
ø 906 € brutto
(im ersten Jahr)
Stelle dich und deinen Ausbildungsbetrieb kurz vor.
Mein Name ist Jason Link. Ich komme aus Groß Schwechten und bin gerade 18 Jahre alt geworden. Seit Sommer vergangenen Jahres absolviere ich eine Ausbildung zum Landwirt bei der modern ausgerichteten Agrargenossenschaft Klein Schwechten. Die Aufteilung des Betriebes in gleich vier Geschäftsfelder ist in der Region einzigartig. Auf rund 1.500 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche wird zum Einen eine Menge Futter für die Tiere im Betrieb produziert und zum Zweiten Getreide, Raps und Zuckerrüben für den Verkauf. Unsere 600 Milchkühe zuzüglich deren Jungtiere sorgen für täglich frische Milch auf dem Tisch sind für die Genossenschaft ein weiteres Standbein. Weitere Geschäftsfelder sind die Schweineproduktion mit rund 2000 Mastschweinen, die mit eigens im Betrieb hergestellten Kraftfutter versorgt werden und nicht zuletzt die Biogasanlage, mit der die Agrargenossenschaft zum Selbstversorger mit Strom und Wärme wird. Über eine Empfehlung von Freunden bin ich auf den Betrieb im Nachbardorf aufmerksam geworden und nach einem erfolgreichen Praktikum, in dem sich beide Seiten beschnuppern konnten und die Tätigkeitsfelder eines Landwirtes klar aufgezeigt wurden, habe ich hier einen Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Was macht den Beruf des Landwirtes aus?
Der bodenständige Ausbildungsberuf zum Landwirt ist äußerst abwechslungsreich. Obwohl ich erst im 1. Lehrjahr bin und längst nicht alle anfallenden Arbeiten erledigen kann und darf, ist jeder Tag anders. Die Tiere müssen gefüttert und die Ställe gemistet werden. Auch das Melken gehört dazu, was in unserem 34er Melkkarussell allerdings einfach und schnell vonstattengeht. Seit ich den Führerschein in der Tasche habe, darf ich endlich auch die ganze Technik des Betriebes bedienen und nicht nur pflegen. Und das ist eine ganze Menge – Traktoren, Anbaugeräte, Radlader, Feldhäcksler und Mähdrescher. Selbstverständlich geht man besonders in der Landwirtschaft mit den Jahreszeiten. Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz vor der Haustür und nette Kollegen und Kolleginnen. Nötige Charaktereigenschaften sind aus meiner Sicht: Neugier, Tierliebe und Zuverlässigkeit. Außerdem sollte ein künftiger Azubi belastbar sein – sowohl geistig als auch körperlich. Ein gewisses Interesse an Technik und Biologie ist sicher auch kein Nachteil. Nicht zu vergessen die Bereitschaft zur Schicht- und Wochenendarbeit.
Warum hast du dich für die Ausbildung entschieden und welche Charaktereigenschaften sollte man mitbringen?
Als Dorfkind hat mich die Landwirtschaft schon als Kind interessiert. Nach dem Praktikum war schnell klar, das will ich machen! Wenn die Ausbildung gut läuft, ist eine Daueranstellung vorgesehen. Und wenn ich das möchte, kann ich dann sogar Mitglied bei der AG Klein Schwechten werden und bin dadurch Mitinhaber des Betriebes. Innerhalb der Agrargenossenschaft ist es auch möglich aufzusteigen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Am besten auf der Webseite nachlesen oder gleich mal vorbeischauen!
Ausbildungsvergütung:
(seit 01.01.25)
2. Ausbildungsjahr 998 €
3. Ausbildungsjahr 1.078 €
Fakten zum Berufsbild
Der Beruf des Landwirts ist so vielfältig und abwechslungsreich, wie das Nahrungsmittelangebot eines Supermarktes, denn schließlich sorgt ein Landwirt dafür, dass wir alle täglich unsere Brötchen, das Müsli, Milch oder Fleisch auf dem Tisch haben. Dabei arbeiten Landwirte viel im Freien. Sie haben viel mit moderner Agrartechnik zu tun, arbeiten aber auch im Büro. Wichtige Aufgaben sind sowohl die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln als auch die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe. Ein Landwirt muss produktionstechnische Abläufe beherrschen, sich im Betriebsmanagement auskennen und die Anforderungen der Lebensmittel- und Produktqualität kennen. Er setzt moderne Computertechnik ein und geht umweltgerecht, ressourcenschonend und nachhaltig mit Boden, Luft, Wasser, Pflanzen und Tieren sowie Maschinen und Geräten um. Die eigene Arbeit muss gut organisiert sein und wirtschaftliches Handeln ist gefragt. Landwirte vermarkten ihre Produkte und achten dabei auf den Tier- und Umweltschutz. Der berufliche Alltag erfordert viel Verantwortungsbewusstsein und selbstständiges Handeln. Immer öfter bieten Landwirte auch Dienstleistungen an, beispielsweise im Tourismus („Urlaub auf dem Bauernhof“), in der Natur- und Landschaftspflege oder beim überbetrieblichen Einsatz von Landmaschinen. Die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe (z.B. Hackschnitzel, Rapsöl) und regenerativer Energien (z.B. Biogas) ist in vielen landwirtschaftlichen Betrieben ein wichtiger Erwerbszweig.
Ausbildungsdauer:
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regulär drei Jahre
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duales System – umfasst Ausbildung in anerkannten betrieblichen Ausbildungsstätten und berufsbildenden Schulen, ergänzt durch überbetriebliche Ausbildung in der ÜBS Iden
Berufschulstandorte:
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BbS des Altmarkkreises Salzwedel
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BbS Wittenberg
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BbS des Landkreises Saalekreis Standort Carl Wentzel in Halle
Ausbildungsinhalte:
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Böden bearbeiten, Feldfrüchte anbauen
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Pflanzenbestände pflegen und düngen, pflanzliche Produkte ernten, fachgerecht lagern und verwerten
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Landschaft pflegen
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Nutztiere halten, füttern und versorgen
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tierische Produkte gewinnen und aufbereiten
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Qualitätsnormen bei der Produktion von Lebensmitteln kennen und kontrollieren
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landwirtschaftliche Produkte vermarkten sowie ländliche Dienstleistungen anbieten
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Maschinen und Geräte bedienen, warten und pflegen
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betriebliche Abläufe und Arbeiten planen, durchführen und kontrollieren
Ausbildungsanforderungen:
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Interesse an Tieren, Pflanzen und Natur
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Freude am Umgang mit Agrartechnik
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technisches Geschick und Bereitschaft zur manuellen Arbeit
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selbstständiges und verantwortungsbewusstes Handeln
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Bereitschaft, betriebswirtschaftliches Denken und unternehmerisches Handeln zu erlernen
Aufstiegsmöglichkeiten:
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Fortbildungsmöglichkeiten z.B. zum staatlich geprüften Wirtschafter, staatlich geprüften Agrarbetriebswirt, staatlich geprüften Techniker, Landwirtschaftsmeister, Natur- und Landschaftspfleger oder Fachagrarwirt
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Hochschulstudium der Agrarwissenschaften oder Agrarökonomie