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interview

Forstwirt

Arthur Nordmann (20) 

3 jahre

ø 906 € brutto

(im ersten Jahr)

Stelle dich und deinen Ausbildungsbetrieb kurz vor.

Mein Name ist Arthur Nordmann, ich bin 20 Jahre alt und aktuell im zweiten Lehrjahr meiner Lehre zum Forstwirt. Ich mache die Ausbildung in unserem Familienbetrieb, des Forst- und Sägewerk Nordmann. Die Lehrzeit beträgt insgesamt drei Jahre, mein Ausbilder und Lehrmeister ist mein Großvater.

Was macht den Beruf des Forstwirtes aus?

Der Beruf des Forstwirts ist sehr vielseitig und geprägt von der Arbeit in der Natur. Man ist den ganzen Tag an der frischen Luft und ständig in Bewegung, dabei gibt es eine Vielzahl an Aufgaben. Ein zentraler Bereich ist die Holzernte, also das Fällen von Bäumen und deren Aufbereitung. Dazu kommt das Pflanzen neuer Bäume und die Pflege von Kulturen, damit junge Bestände gut wachsen können. Auch die Vorbereitung von Kulturflächen spielt eine große Rolle, da viele Fichten durch Schädlinge oder Krankheiten verloren gegangen        
sind. Hauptsächlich ist die Fichte ja durch Schädlinge, also den Borkenkäfer kaputtgegangen.

Zusätzlich gibt es Aufgaben wie den Bau von Hochsitzen (Kanzelbau), den Erhalt von Wegen und den Umgang mit Maschinen, die in der Forstwirtschaft unverzichtbar sind. Es wird nie langweilig, weil jede Aufgabe unterschiedliche Herangehensweisen erfordert und die Arbeit sich mit den Jahreszeiten verändert. Besonders beeindruckend finde ich spezielle Einsätze wie Problembaumfällungen, die ein hohes Maß an Können verlangen.

Warum hast du dich für die Ausbildung entschieden und welche Charaktereigenschaften sollte man mitbringen? 

Da ich in einem Forstbetrieb aufgewachsen bin, war für mich schon früh klar, dass ich diesen Beruf erlernen möchte. Der Name Nordmann steht für die Verbindung zur Forstwirtschaft und es ist mir wichtig, die Tradition unseres Familienunternehmens weiterzuführen. Gleichzeitig ist es ein Beruf mit Zukunft, denn der Wald braucht Pflege und die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften wird bestehen bleiben.


Als Forstwirt sollte man vor allem diszipliniert sein, da die Arbeit körperlich fordernd ist und oft früh beginnt. Teamfähigkeit ist wichtig, da man eng mit anderen Kollegen zusammenarbeitet. Kritikfähigkeit spielt ebenfalls eine Rolle, denn gerade in der Ausbildung lernt man viel und wird auf Fehler hingewiesen, um besser zu werden. Weitere Eigenschaften,     die man mitbringen sollte, sind Zuverlässigkeit und eine gewisse Naturverbundenheit. Es ist wichtig, die Abläufe in der Natur zu verstehen und sich darauf einzulassen. Zudem gehört ein sicherer Umgang mit Werkzeugen und Maschinen dazu.

Nach der Ausbildung möchte ich den Meister machen, da dies Voraussetzung ist, um später den Be trieb zu übernehmen. Die Arbeit ist vielseitig und anspruchsvoll, und man sieht, dass die eigenen Anstrengungen direkt etwas bewirken.  Das gibt einem das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.

Ausbildungsvergütung: 

(öffentl. Dienst)

 1. Ausbildungsjahr      1.086 €
 2. Ausbildungsjahr      1.140 €
 3. Ausbildungsjahr      1.190 €

(öffentl. Dienst der Länder,

seit 01.01.20)

1. Ausbildungsjahr      1.036 €
2. Ausbildungsjahr      1.090 €
3. Ausbildungsjahr      1.140 € 

Fakten zum Berufsbild

Holz gilt als einer der ersten Rohstoffe, der von Menschen genutzt wurde. Die Produktion von verkaufsfertigem Holz ist die wichtigste Einnahmequelle für einen Forstbetrieb und damit die Hauptaufgabe eines Forstwirtes. In diesem Beruf arbeitest Du also nicht nur in, sondern auch mit der Natur. Die Ausbildung zum Forstwirt ist trotz modernster Technik eine körperlich belastende und auch gefährliche Arbeit. 

Ein Forstwirt sollte daher unbedingt gesund und fit sein. Wenn Du also sehr naturverbunden bist und körperliche Arbeit für Dich kein Problem darstellt, dann ist der Beruf als Forstwirt genau das Richtige für Dich. Zu den wichtigen Aufgaben eines Forstwirtes gehören auch Walderneuerung sowie Wald- bzw. Naturschutz und Landschaftspflege. Der Wald muss ständig gepflegt und ausgedünnt werden, damit die verbliebenen Bäume widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind und einen hohen Zuwachs haben. Dabei birgt jede Aufgabe ihre Besonderheiten. 

Neben Pflege und Schutz des Waldes kümmern sich Forstwirte auch um die Belange von Waldbesuchern und Wanderern. Damit sie sich im Wald zurechtfinden und wohlfühlen, bauen Forstwirte Bänke, stellen Wegweiser auf und halten die Forstwege in einem guten Zustand.
 

Ausbildungsdauer: 

  • regulär drei Jahre 

  • duales System – umfasst Ausbildung in anerkannten betrieblichen Ausbildungsstätten und der BbS Forstliches 
    Bildungszentrum, Magdeburgerforth, Möckern, ergänzt durch überbetriebliche Ausbildung

Ausbildungsinhalte: 

  • Waldbegründung, d.h. Vorbereiten des Bodens, Pflanzen von Forstpflanzen, Förderung der „Naturverjüngung“

  • Schutz des Waldes vor Schädlingen

  • Waldpflege nach forstwirtschaftlichen und landespflegerischen Anforderungen sowie Gewährleistung der Erholungs- und Schutzfunktion des Waldes, Natur- und Umweltschutz

  • Landschaftspflege und Erholung, d.h. Pflege und gezielte Gestaltung des Waldes als Rückzugspunkt für bedrohte 

  • Tier- und Pflanzenarten sowie der Biotoppflege

  • Holzernte und Rückung, d.h. Beherrschung aller Holzerntearbeiten inkl. Vermessung, Qualitätskontrolle, maschinelle Ernte

  • Holzernte, Holzvermessung,  Datenerfassung und Auswertung der Ergebnisse mit Hilfe von EDV-Technik 

Ausbildungsanforderungen:

  • Neigung und Eignung zu körperlicher Arbeit im Freien 

  • Interesse an Natur- und Umweltschutz

  • technisches Verständnis 

  • gute Beobachtungsgabe 

  • Bereitschaft zu selbstständigem und verantwortungsbewusstem Arbeiten

Aufstiegsmöglichkeiten:

  • nach der erfolgreichen Ausbildung gibt es zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten

  • Forstwirte können sich spezialisieren oder auch zum Vorarbeiter bzw.  Forstwirtschaftsmeister fortbilden

  • der Abschluss des Forstwirtschaftsmeisters kann nach zweijähriger Berufstätigkeit als Forstwirt abgelegt werden

  • ein Studium im Bereich Forstwirtschaft ist möglich, wenn mindestens die Fachhochschulreife erfüllt ist; 

  • manchmal reicht aber auch schon eine abgeschlossene Ausbildung, um an einer Fachhochschule studieren zu dürfen 

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