interview
Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
mehlionär werden
Luna Adriana Rost | 23 Jahre
3 jahre
ø 1200 € brutto
(im ersten Jahr)
welchen beruf lernst du?
Ich lerne den Beruf der Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft, man nennt es auch Müllerin. Mein Ausbildungsbetrieb ist die Saalemühle Alsleben GmbH. Aktuell bin ich im zweiten Lehrjahr mit Schulblöcken des dritten Lehrjahres (verkürzte Lehrzeit).
was lernt man in diesem Beruf?
Man lernt alles über Getreide, dessen Anbau, die Mehlproduktion und die Maschinen, die dafür nötig sind. Im Labor analysiert man erst das gelieferte Getreide und später das Mehl. Es wird sichergestellt, dass jeder Kunde genau das Mehl bekommt, was er für seine Zwecke braucht - die Vielfalt ist riesig!
warum hast du dich für diesen beruf entschieden?
Ich habe schon eine Ausbildung zur Automobilkauffrau gemacht, aber das war nicht das Richtige für mich. In der Saalemühle wird richtig gut ausgebildet, aber auch danach hört man hier nicht auf zu lernen. Die Ausbildung ist sehr vielseitig. Danach kann ich in verschiedenen Bereichen der Mühle tätig werden und auch bei jeder anderen Mühle weltweit anfangen. Ich mag es sehr, wenn ich Dinge selbst in die Hand nehmen kann und nicht nur theoretisch lerne.
Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?
Man sollte kein Desinteresse an Naturwissenschaften haben. Außerdem sollte man kein Problem damit haben, während der Berufsschulphasen weiter von zu Hause weg zu sein. Es ist auch von Vorteil, wenn man kommunikativ ist und gut mit anpacken kann.
Wie hast du deine
Ausbildungsfirma gefunden?
Da mein Bruder hier als KFZ-Meister arbeitet, habe ich über diesen Weg die Saalemühle kennengelernt. Ich war total begeistert und habe mich beworben.
Wie lange lernst du?
Ich lerne zwei Jahre. Normalerweise dauert die Ausbildung allerdings drei Jahre. Ich kann verkürzen, weil ich bereits
eine andere Ausbildung zuvor absolviert habe.
Welche Tipps würdest du künftigen Azubis in deinem Ausbildungsberuf geben?
Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn man aufgeschlossen ist und Interesse an der Lebensmittelproduktion hat. Am
besten macht man mal ein Praktikum - dann kann man ausprobieren, ob die Tätigkeiten Spaß machen.
Wie soll deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weitergehen?
Nach der Ausbildung möchte ich erstmal zum festen Bestandteil des Teams werden. Da ich keinen Stillstand mag, möchte ich innerhalb der Mühle in den verschiedenen Bereichen tätig sein. Und danach? Mal schauen, die Karrierechancen sind riesig ...!
Fakten zum Berufsbild
Verfahrenstechnologe /
- technologin
in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
der Fachrichtung Müllerei
Lernorte: Betrieb und Berufsschule
Verfahrenstechnologen und -technologinnen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft der Fachrichtung Müllerei nehmen Getreide an und ziehen Proben zur Qualitätskontrolle im Labor. Mittels Rohrleitungssystemen transportieren sie Rohstoffe vom Silo in die Mühle und zu den einzelnen Verarbeitungsstationen. Sie stellen Anlagen je nach Mahlgut und Produkt ein und überwachen am Monitor die Prozesse beim Reinigen, Schälen, Mahlen, Sieben und Verpacken. Regelmäßig
führen sie Kontrollgänge durch, regeln Anlagen nach und führen Sicht-, Geruchs- sowie Griffproben des Mahlguts durch.
Quelle: BERUFENET - Stand: 31.12.2024 und www.saalemuehle-karriere.de
Welcher Schulabschluss wird erwartet?
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.
Worauf kommt es an?
anforderungen:
-
Sorgfalt (z.B. beim Herstellen von Backmischungen)
-
Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit (z.B. schnelles Eingreifen bei Störungen an Maschinen)
-
Verantwortungsbewusstsein
-
Technisches Verständnis (z.B. beim Warten der Maschinen und Anlagen)
schulfächer:
-
Mathematik (z.B. Berechnung von Mengen)
-
Informatik (z.B. für Umgang mit Prozessleittechnik)
-
Technik (z.B. für die Einstellung der Mühlentechnik)
Was lernt man während der Ausbildung?
-
Steuerung der IT-gestützten Mühlenprozesse
-
Vermahlung verschiedener Getreidesorten und -qualitäten zu verschiedenen Mehlen und Mahlprodukten
-
Qualitätsmanagement
-
Laboranalyse von Getreide und Mahlprodukten
-
Einstellung, Wartung und Instandhaltung von Maschinen & Systemen
Beschäftigungsgsbetriebe:
-
in Getreidemühlen, Spezialmühlen
(z.B. Öl-, Gewürzmühlen) -
in Futtermittelwerken
arbeitsorte:
-
in Leit-/Steuerzentralen, Produktions-,
Lagerräumen, Siloanlagen -
darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch in Laboren
tipp
bundesurlaubsgesetz
Jeder Mitarbeiter hat Anspruch auf die im Bundesurlaubsgesetz festgelegte Mindestanzahl an Urlaubstagen, die sich nach der Arbeitswoche richtet: Bei einer Fünftagewoche sind es mindestens 20 Tage, bei einer Sechstagewoche mindestens 24. In vielen Unternehmen können Arbeitnehmer und Arbeitgeber über einen höheren Urlaubsanspruch verhandeln oder es gibt Tarifverträge, die gelten. Die Anzahl der Urlaubstage darf jedoch nicht unter den gesetzlichen Vorgaben liegen. Für minderjährige Auszubildende gelten die Regeln des Jugendarbeitsschutzgesetzes: Abhängig vom Alter stehen ihnen mindestens 30 Werktage (15 Jahre), 27 Werktage (16 Jahre) oder 25 Werktage (17 Jahre) zu. Urlaub darf nicht während der Berufsschulzeit genommen werden.
Bei Krankheit während des Urlaubs bleibt der Anspruch bestehen, wenn ein ärztliches Attest vorgelegt wird; die Tage werden gutgeschrieben.