3 jahre
ø 1000 € brutto
(im ersten Jahr)
welchen beruf lernst du?
Ich bin jetzt im dritten Lehrjahr der Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin. Der Beruf ist auch als Fachkraft für Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei bekannt. Mein Ausbildungsbetrieb ist die Bäckerei Lantzsch in Dessau-Roßlau, ein Familienbetrieb, der seit 1903 existiert und heute 24 Filialen mit insgesamt rund 130 Beschäftigten zählt.
was lernt man in diesem Beruf?
Schon in der Theorie, aber vor allem in der Praxis lernt man den Umgang mit Kunden. Weitere Ausbildungsschwerpunkte sind die Warenpräsentation, die Warenkunde, die Kassenführung, Hygiene, Marketing, aber auch die Zubereitung von kleinen Snacks und Heißgetränken. Um die Kunden auf Wunsch umfassend beraten zu können, muss man sich mit den Zutaten, Inhalten und möglichen Allergenen der angebotenen Waren bestens auskennen, egal ob Brot, Brötchen, Kuchen, Torten, Sauerteig oder saisonale Produkte. Einblicke in die Herstellung von Backwaren bekommen wir sowohl in der Berufsschule, in meinem Fall die „Hugo Junkers“ in Dessau, als auch im überbetrieblichen Ausbildungszentrum in Dresden.
warum hast du dich für diesen beruf entschieden?
In erster Linie, weil mir der Umgang mit Kunden sehr viel Spaß macht und weil ich auch zu Hause sehr gerne backe. Also, warum nicht das Hobby zum Beruf machen. Nach einem Einstieg in die Konditorlehre habe ich aber schnell gemerkt, dass mir in der Backstube der Kontakt zu Kunden fehlt. Also habe ich mich im zweiten Lehrjahr noch umentscheiden, was nicht weiter problematisch war, weil die Ausbildungsinhalte im ersten Lehrjahr sehr ähnlich sind. Ich finde die Aufgaben sehr vielfältig und abwechslungsreich, das fängt an der Verkaufstheke an und reicht über die Zubereitung von Kaffeespezialitäten bis hin zur Entgegennahme von Bestellungen für Familienfeiern, Festen und Catering.
Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?
Ich mag den Umgang mit Menschen und versuche, in jeder Situation freundlich zu sein. Das ist bei einem Job mit Kundenkontakt unabdingbar. Teamfähigkeit, Mathe-Kenntnisse und auch ein paar Englisch-Vokabeln sind sehr hilfreich, da auch oft Touristen oder Studenten in den Filialen einkaufen. Eine Portion Kreativität ist bei der Präsentation der Waren gefragt. Und man sollte nicht gerade ein Morgenmuffel sein, denn die meisten Filialen und Cafés öffnen am frühen Morgen.
Wie hast du deine
Ausbildungsfirma gefunden?
Das war nicht weiter schwierig, da aus meiner Familie bereits auch jemand als Verkäuferin bei Lantzsch arbeitet. Aus diesem Grund war ich öfters in der Filiale zu Besuch und irgendwann kam mir dann die Idee, mich zu bewerben. Das Unternehmen bietet aber allen Interessierten auch die Möglichkeit an, ein Schnupperpraktikum zu absolvieren.
Wie lange lernst du?
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Abiturienten oder Azubis mit sehr guten Leistungen können die Ausbildungszeit aber auch auf zweieinhalb Jahre verkürzen.
Welche Tipps würdest du künftigen Azubis in deinem Ausbildungsberuf geben?
Wie soll deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weitergehen?
Ich möchte erst einmal viele Erfahrungen sammeln. Innerhalb des Betriebes bietet sich die Möglichkeit an, sich zum Verkaufsprofi oder in den Bereichen Ausbildung oder sogar Filial- oder Bereichsleitung zu qualifizieren.
Fakten zum Berufsbild
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei
Lernorte: Betrieb und Berufsschule
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei übernehmen den Verkauf von Brot und Backwaren, zum Teil auch kleiner Gerichte. Sie beraten und informieren ihre Kunden auch über Inhaltsstoffe und Bestandteile der Bäckereierzeugnisse. Zudem präsentieren und verpacken sie Backwaren, dekorieren Auslagen und sorgen für Ordnung und Sauberkeit im Verkaufsraum.
Darüber hinaus schneiden sie Brote und Kuchen auf, belegen und garnieren Brötchen und bereiten Snacks oder kleine Mahlzeiten zu.
Quelle: BERUFENET - Stand: 01.04.2025
Welcher Schulabschluss wird erwartet?
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein.
Wo arbeitet man?
Beschäftigungsgsbetriebe:
-
in Bäckereien
-
in Einzelhandelsgeschäften
arbeitsorte:
-
in Verkaufsräumen
-
in Lagerräumen
-
darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch in der Backstube, in Büroräumen
Worauf kommt es an?
anforderungen:
-
Kundenorientierung (z.B. beim Eingehen auf individuelle Fragen der Kunden)
-
Geschicklichkeit (z.B. beim Belegen von Brötchen, beim Einräumen von Backwaren in Regale)
-
Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Durchführen der Kassenabrechnungen, beim hygienischen Arbeiten)
schulfächer:
-
Mathematik (z.B. beim Berechnen von Preisen und Rabatten sowie beim Kassieren)
-
Deutsch (z.B. für das Beschriften von Angebotstafeln und die Kundenberatung)
tipp
Berufsorientierung
Die erste Frage auf der Suche nach deinem Traumberuf lautet: „Was will ich?” Überlege, ob du lieber mit Menschen, Tieren, Zahlen oder Technik arbeiten möchtest. Es geht nicht nur darum, was du kannst, sondern was dir Freude bereitet. Nachdem du diese Frage beantwortet hast, kannst du deinen Wunschberuf weiter eingrenzen: Bevorzugst du einen sozialen, kreativen, handwerklichen, naturverbundenen, verwaltenden, heilenden oder verkaufsorientierten Beruf? Oder möchtest du im Büro oder in der Werkstatt arbeiten? Je spezifischer du wirst, desto einfacher wird es zu prüfen, ob du die nötigen Voraussetzungen erfüllst oder sie erwerben kannst. Erstelle eine Liste deiner Stärken und Schwächen und vergleiche sie mit den Anforderungen deines Wunschberufs. Achte auch auf die Arbeitsmarktsituation und suche nach Alternativen. Viele Berufe haben unterschiedliche Bezeichnungen, aber ähnliche Inhalte. Informationen zu Berufsbildern findest du unter
www.berufenet.arbeitsagentur.de.
interview
BÄCKEREIFACHVERKÄUFER/IN
EIN LÄCHELN AUF DEN LIPPEN
Talisa Buchmann | 23 Jahre